logo

Mobiles Bezahlen liegt erstmals auf Platz 1

Winterthur/St.Gallen | Die Schweizer Bevölkerung zahlt erstmals mehrheitlich mit mobilen Zahlungsmitteln. Das geht aus dem halbjährlich erscheinenden Swiss Payment Monitor hervor. Er wird von der ZHAW School of Management and Law und der Universität St.Gallen erstellt. Als mobile Zahllösung dominiert in der Schweiz Twint. Dessen Verwaltungsratspräsident Søren Mose wird an der Innovationskonferenz Open-i im November über aktuelle Trends sprechen.

– von ce/mm

hero-image

Das Bezahlen mit mobilen Geräten nimmt in der Schweiz zum ersten Mal die Spitzenposition ein. Das zeigt die elfte Ausgabe des halbjährlich erscheinenden Swiss Payment Monitors der ZHAW School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität St.Gallen. Dafür wurden im April und Mai 2024 schweizweit 1700 Personen befragt.

Sie wickelten in den vergangenen sechs Monaten 26,8 Prozent ihrer Bezahlvorgänge über mobile Geräte wie Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch ab. Das entspricht gegenüber dem vorangegangenen Halbjahr einer Steigerung um 3,5 Prozentpunkte. Auf die nicht-mobile Nutzung von Debitkarten entfielen 26,2 Prozent (-3,1 Prozentpunkte), auf Barzahlung 25,7 Prozent (+0,7 Prozentpunkte). Jedoch blieb die Debitkarte mit 30,1 Prozent (-3,7 Prozentpunkte) das bevorzugte Zahlungsmitteln im Laden, vor dem Bargeld mit 29,9 Prozent (+0,7 Prozentpunkte) und mobilen Geräten mit 20,1 Prozent (+3,8 Prozentpunkte). Dabei sei Twint die klar dominierende mobile Bezahllösung in der Schweiz und lege bei der Nutzung weiter zu, heisst es.

Bei mobilen Geräten werden auch Zahlungen mit E-Wallets wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay mitgezählt. «Bei den E-Wallets ist weiterhin mehrheitlich die Kreditkarte hinterlegt, weshalb sie vom Wachstum des mobilen Zahlens profitiert», wird ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann zitiert.

Nur 11 Prozent der Befragten konnte alle drei Wissensfragen zu Bitcoins beantworten. Trotzdem halten knapp 14 Prozent von ihnen Bitcoins, vor allem Männer zwischen 30 und 44 Jahren mit hohem Einkommen und hoher Bildung. «Bitcoin-Besitzende sind sogar bargeldkritischer als der Durchschnitt«, so Zahlungsökonom Tobias Trütsch von der Universität St.Gallen, «obwohl die Anonymität als möglicher Vorteil die beiden Zahlungsmittel verbindet.»

An der Innovationskonferenz Open-i in Zürich im November wird Søren Mose über diese Entwicklungen aus Sicht der Finanzbranche sprechen. Er ist Verwaltungsratspräsident der Twint AG sowie unter anderem Vice-Chairman der SIX Group und Board Member von BlackRock Asset Management (Schweiz). Open-i versteht sich als Schweizer Innovationsgemeinschaft und Dialogplattform für Wirtschaft und Wissenschaft. Die Konferenz wird am 21. und 22. November im Zürcher Kongresshaus akademische und ökonomische Fachleute zusammenbringen, um die führende Rolle der Schweiz als innovativer und erfolgreicher Markt zu sichern. Veranstaltet wird Open-i von NZZ Connect, einer Zweigniederlassung der NZZ mit Sitz in Bern. Tickets sind bereits erhältlich.

Sei dabei und diskutiere mit!